Das "Bayreuther Unterland" um 1690

Der Literat Hans Max von Aufseß nannte Franken einen weit offenen Innenhof Europas, in dem die

großen Winde der Welt stehen bleiben und sich absetzen.

Solche Winde verwehten Hugenot-

ten aus dem südöstlichen Frankreich, zerstreuten sie bei Frankfurt am Main in alle Winde und setzten eine der Flüchtlingsgruppen im damaligen Bayreuther Unterland ab wie Flugsand um ein Büschel Gras.

Den Drangsalen ihres Sonnen-königs Ludwig XIV.  mit knapper Not entkommen, erhielt  die Flüchtlingsgruppe  "troupe Bonnet" im Jahre 1686 Asyl im Fürstentum des Markgrafen Christian-Ernst von Brandenburg-Bayreuth. Der Markgraf wies sie an, ihre Niederlassung zu Ehren seines Sohnes "Wilhelmsdorf" zu nennen.

 

Sonnenkönig Ludwig XIV.

Markgraf Christian-Ernst von Brandenburg-Bayreuth

Hugenotten auf der Flucht

Viele Jahre lang wurden die französischen "Störenfriede" von ihren deutschen Nachbarn gemieden und angefeindet. Das lutherische Konsistorium protestierte gegen die Aufnahme der Franzosen und beschwor den Markgrafen, es könne doch nur das Land blühen, welches mit seinem Landesherrn die wahre, eben lutherische Religion habe. Bald ließen sich aber auch Lutheraner nieder. Die konfessionellen Gegensätze, die nationale Feindschaft, die so unterschiedlichen Mentalitäten schufen vielfältige Probleme. Und zuweilen recht amüsanten Zwist.

Willi Seibold, Eichenweg 1a, 91489 Wilhelmsdorf,

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